Die Geschichte des Brazilian Jiu-Jitsus (BJJ) & Grapplings
Brazilian Jiu Jitsu (kurz BJJ) oder auch Gracie Jiu Jitsu (portugiesisch: jiu-jitsu brasileiro) genannt, ist eine Weiterentwicklung des traditionellen japanischen Jiu Jitsus und geht auf die japanische Kampfkunst Kodokan Judo zurück. Demzufolge gilt BJJ als Grappling Stil, welcher den Schwerpunkt auf das Greifen, Werfen und Würgen anstatt auf das Schlagen und Treten legen. Beim Brazilian Jiu-Jitsu handelt es sich um eine relativ junge Kampfkunst.
Brazilian Jiu Jitsu und die Gracies
Die Ursprünge des BJJ gehen auf Carlos Gracie zurück. Gracie erlernte ab 1914 das traditionelle japanische Jiu-Jitsu von Mitsuyo Maeda in Brasilien. Mitsuyo Maeda war ein Jiu-Jitsu Meister und ist wanderte von Japan nach Brazilien aus. Carlos Gracie teilte sein erlerntes Wissen mit seinen 4 Brüdern, und Sie entwickelten das Jiu-Jitsu zusammen weiter.
So entstand aus dem klassischen japanischen Jiu-Jitsu das Brazilian Jiu-Jitsu und die Geschichte des BJJ begann. Gemeinsam eröffneten die fünf Brüder 1925 die erste Akademie für Jiu-Jitsu brasileiro in Rio de Janeiro. Carlos und dem jüngsten der Brüder Helio ist es zu verdanken, dass aus dem klassischen Jiu-Jitsu das neue, brasilianische Jiu-Jitsu entstand. Vor allem Helio trieb die Entwicklung des BJJs voran, welcher aufgrund seines geringen Gewichtes von gerade einmal grob 60 Kilo und seiner schwachen Statur großen Ehrgeiz zeigte. Das große Ziel der Brüder bei der Entwicklung des BJJs war es, ein unschlagbares Kampfsystem zu entwickeln, um sich somit auch gegen körperlich überlegene Gegner behaupten zu können.
BJJ – Bekanntheit durch Wettkampfteilnahmen
In den folgenden Jahren nahm die Geschichte ihren Lauf, und die Gracies bestritten zahlreiche Wettkämpfe, um das von ihnen entwickelte System zu vertreten und bekannt zu machen. Die sogenannten „Gracie Challanges“ fanden öfters in Brasilien statt und erfreuten sich stets den Augen der Öffentlichkeit. Sogar in den Zeitungen wurde mehrfach über die teils Stunden dauernden Wettkämpfe berichtet. Beispielsweise trat Helio Gracie 1952 gegen einen seiner ehemaligen Schüler Waldemar Santana an. Der Kampf dauerte 3 Stunden und 45 Minuten und wurde letzten Endes durch KO durch einen Kick Waldemars gegen Helios Kopf beendet.
Epischer Kampf zwischen Carlos Gracie und Waldemar Santana
1955 forderte daraufhin Carlson Gracie (Neffe Helios) Waldemar heraus, um die Familienehre wieder herzustellen. Dieses gelang Carlon dann auch schlussendlich. Ein paar Eindrücke zum Kampf zwischen Carlos Gracie und Waldemar Santana könnt ihr euch in dem nachfolgenden Video anschauen.
Eindrücke des Kampfes zwischen Carlos Gracie vs. Waldemar Santana
Rorion Gracie und die Verbreitung von BJJ in den USA
In den siebziger Jahren ging Rorion Gracie (Sohn von Helios) in die USA um BJJ auch dort populär zu machen. Aufgrund des in der Öffentlichkeit immer größer werdenden Interesses an BJJ erschuf Rorion Anfang der neunziger Jahre die Ultimate Fighting Championships (UFC), welche bis heute sich weltweit großer Beliebtheit erfreut. Letztendlich geht der große Durchbruch und die Revolution von BJJ auf die Ultimate Fighting Championships zurück, welche im amerikanischen Pay-TV übertragen wurden. Bei der UFC kämpfen Kampfkünstler aller verschiedenen Kampfstile mit minimalem Regelwerg und ohne Zeitbegrenzung gegeneinander. Gewonnen hat der Kämpfer, der den Gegner zum Aufgeben zwingt oder diesen k.o. schlägt.
Rorion Gracie nahm ebenfalls an der UFC statt und war dort der Teilnehmer mit dem geringsten Gewicht und gewann überlegen 3 von 4 der UFC-Turniere. Alle seine gewonnenen Kämpfe gewann er dabei durch Aufgabe des Gegners. Bis heute gilt er als der einzige Teilnehmer, der 4 Kämpfe in einem Wettbewerb für sich entscheiden konnte. BJJ gilt außerdem als der Beginn der heute immer beliebter werdenden Mixed Martial Arts Kämpfe.
Heutzutage wird BJJ vor allem in den USA in Californien ausgeübt und weniger in Brasilien.
Alles über die Graduierung im BJJ erfährst du hier.